Der von Ihnen angegebene Text enthält das Eszett-Zeichen (ß) nicht, daher ist kein Ersatz erforderlich. Wenn es in anderen Kontexten bestimmte Wörter oder Sätze gibt, die dieses Zeichen enthalten und geändert werden müssen, teilen Sie sie uns gerne mit!

Krankheitsbilder

Demenz

Der Begriff Demenz ist als Oberbegriff zu verstehen für unterschiedliche Krankheiten, welche mit einer Funktionseinbusse der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen. Die häufigste Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, welche als Leitsymptom und oft auch als erstes Krankheitszeichen einen Verlust des Kurzzeitgedächtnisses zeigt, aber im Verlauf auch weitere Einbussen der kognitiven Funktionen zeigen kann.

So können sprachliche Schwierigkeiten, psychische Symptome (Antriebslosigkeit, Irritierbarkeit) und eine Abnahme des Urteilsvermögens im Verlauf ebenfalls auftreten.

Demenzen sind heute nicht heilbar, aber dennoch behandelbar – medikamentös und nicht medikamentös. Daher ist es wichtig eine sorgfältige Diagnose zu stellen, um eine bedarfsgerechte Therapie mit der Patientin und dem Patienten zu evaluieren.

Die Abklärung bei der Fragestellung nach einer Demenz beinhaltet eine ausführliche Befunderhebung (Gespräch, neurologische Untersuchung) sowie je nach Fragestellung unterschiedlich abgestimmte Zusatzuntersuchungen. In den meisten Fällen ist eine neuropsychologische Untersuchung ergänzend notwendig, daneben eine Bildgebung des Hirnes (MRI) sowie eine laborchemische Untersuchung (Blut, Nervenwasser).

In enger Zusammenarbeit mit den Hausärzt:innen und gegebenenfalls auch Therapeutinnen und Therapeuten (Ergotherapie, Physiotherapie) kann eine individuell angepasste Therapie in Betracht gezogen werden.

Epilepsie

Die Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, und entsprechend auch ein häufiger Zuweisungsgrund in unsere neurologische Praxis. Die Epilepsie zeichnet sich durch eine erhöhte Anfallsneigung aus. Diese Anfälle entstehen durch plötzliche, unkontrollierte Funktionsstörung im Gehirn.

Die Zeichen eines epileptischen Anfalls variieren stark und hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns von der Funktionsstörung betroffen ist. Sie reichen von kurzen Bewusstseinsstörungen oder Muskelzuckungen bis hin zu schwereren Anfällen mit Bewusstseinsverlust und heftigen Krampfanfällen. Einige Menschen erleben auch sogenannte „Aura-Zeichen“, wie Sehen von Blitzen, Riechen von seltsamen Gerüchen oder Spüren von Empfindungen, die einen Anfall ankündigen können.

Die Epilepsie kann in jedem Lebensalter auftreten und auf vielfältige Ursachen zurückgeführt werden. vielfältig. Neben einer genetischen Veranlagung können eine strukturelle Hirnverletzung, beispielsweise als Folge eines Hirnschlages oder eines Unfalles eine Rolle spielen. In vielen Fällen bleibt die genaue Ursache auch unbekannt. Die Beschreibung oder Videoaufnahme des Anfalles kann in der Beurteilung weiterhelfen.

In unserer neurologischen Praxis in Bern bieten wir eine umfassende Diagnostik und Behandlung von Epilepsien an. Die Diagnose erfolgt durch eine detaillierte Erhebung der Beschwerden und eine neurologisch körperliche Untersuchung, ergänzt durch die Elektroenzephalographie (EEG), um die elektrische Aktivität des Gehirns zu messen und bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz­tomographie (MRI) des Gehirns.

Epilepsien lassen sich medikamentös behandeln. Das Ziel der Behandlung ist die Anfallsfreiheit der Patient:innen. Dies ist bei mehr als der Hälfte der an Epilepsie Erkrankten durch ein Medikament erreichbar.

Funktionelle Neurologische Störung

Die funktionellen neurologischen Störungen gehören neben beispielsweise Kopfschmerzen zu den häufigsten Zuweisungsgründen in eine ambulante neurologische Praxis. Sie kann mannigfaltige Beschwerden zeigen, beispielsweise in Form einer funktionellen Bewegungsstörung oder funktioneller Bewusstseinsstörungen. Zugrunde liegend ist eine Fehlfunktion des Nervensystems, die dann zu den genannten Beschwerden führt.

Die Diagnose stellt sich nach ausführlicher Befragung der betroffenen Patient:innen und neurologischer Untersuchung, meist anhand spezifischer positiver Zeichen in der körperlichen Untersuchung. Ebenfalls kann je nach Beschwerdebild auch eine apparative Diagnostik (Hirn MRI, gegebenenfalls elektrophysiologische Untersuchung) nötig sein. Therapeutisch ist den funktionellen neurologischen Störungen interdisziplinär meist in Form eines ambulanten Therapieprogrammes (Physiotherapie, Ergotherapie, psychosomatische Begleitung, gegebenenfalls Psychotherapie) zu begegnen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Hausärzt:innen sehr sinnvoll. In einigen Fällen ist therapeutisch auch eine stationäre Behandlung in einer entsprechenden Rehabilitationsklinik notwendig.

Karpal­tunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste sogenannte Nervenengpasssyndrom, das entsteht, indem der Mediannerv (Mittelarmnerv) im Handgelenk eingeengt wird. Dieser Nerv verläuft dort durch den Karpaltunnel und durch Bänder und knöcherne Strukturen gebildet ist. Eine Einengung des Nervs im Karpaltunnel führt typischerweise zu in der Ausprägung variablen Taubheitsgefühlen, oftmals auch einem Kribbeln und Schmerzen in Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Diese Beschwerden treten oft nachts oder nach längerer Belastung der Hand auf und können im Laufe der Zeit zunehmen. Manchmal strahlen die Schmerzen bis in den Arm oder die Schulter aus. Auch eine Schwäche der Hand, die das Halten von Gegenständen erschwert, kann ein Zeichen für das Karpaltunnelsyndrom sein.

Ursächlich spielen oft eine vermehrte mechanische Belastung der Hand eine Rolle. So können wiederholte Handbewegungen, wie sie bei der Computerarbeit oder handwerklichen Tätigkeiten vorkommen oder hormonelle Veränderungen, wie sie während der Schwangerschaft auftreten zu einem Karpaltunnelsyndrom führen.

Die Diagnose erfolgt durch eine gezielte Befragung, eine klinische Untersuchung und durch elektrophysiologische Messungen der Nervenleitfähigkeit (ENG und EMG). Diese Tests erlauben, das Ausmaß der Nervenkompression festzustellen und andere mögliche Ursachen auszuschließen.

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Beschwerden ab. In frühen Stadien können konservative Massnahmen wie das Tragen einer Handgelenkschiene helfen. Bei schweren oder fortschreitenden Beschwerden kann eine Operation notwendig sein, um den Nerv zu entlasten.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden, die zu einer neurologischen Abklärung führen. Es gibt viele verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die sich in Ursache, Intensität und Dauer unterscheiden. Zu den häufigsten Kopfschmerzarten gehören die Migräne, Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Clusterkopfschmerzen, alle sogenannte primäre Kopfschmerzen. Hiervon zu unterscheiden sind sekundäre Kopfschmerzen, die als Ausdruck einer zugrunde liegenden anderweitigen Erkrankung auftreten.

Die Migräne zeichnet sich charakteristischerweise durch starke, pulsierende und meist einseitige Kopfschmerzen aus. Oft zeigen sich auch typische Begleitsymptome, wie eine Übelkeit, wiederholtes Erbrechen und eine Lichtempfindlichkeit. Migräneanfälle können mehrere Stunden bis Tage andauern und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Kopfschmerzen vom Spannungstyp äußern sich oft als dumpfe, drückende Schmerzen, die meist im gesamten Kopf auftreten, und als ringförmig drückende Schmerzen empfunden werden.

Clusterkopfschmerzen gehören zu der Gruppe der trigeminoautonomen Kopfschmerzen und sind deutlich seltener. Sie treten in Phasen (Clustern) auf und verursachen stechende Schmerzen meist in er Stirn- und/oder Schläfenregion und sind begleitet von tränenden Augen und einer laufenden Nase.

In unserer neurologischen Praxis in Bern nehmen wir uns Zeit, die genaue Ursache Ihrer Kopfschmerzen zu ermitteln. Eine sorgfältige Erhebung der Entstehung Ihrer Beschwerden – hier ist ein Kopfschmerztagebuch sehr hilfreich – und die körperliche Untersuchung, oft ergänzt durch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz­tomographie (MRI) des Hirnes, helfen uns, die richtige Diagnose zu stellen.

Die Behandlung von Kopfschmerzen ist individuell und hängt von der Art und den Auslösern ab. Es können gezielt Medikamente eingesetzt werden, daneben sind aber auch nicht medikamentöse Massnahmen wie eine Physiotherapie sehr oft zielführend.

Multiple Sklerose (MS)

Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine chronische entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die Multiple Sklerose wird zu den sogenannten Autoimmunkrankheiten gezählt, das heisst das körpereigene Abwehrsystem zeigt eine Funktionsstörung, die im Falle der Multiplen Sklerose mit einer entzündlichen Reaktion im Hirn und im Rückenmark einhergeht. Dadurch entstehen typischerweise Beschwerden, die einerseits in Form von sogenannten Schüben auftreten können, das heisst es treten vorübergehende Funktionsstörungen auf, wie beispielsweise eine Sehstörung, eine Koordinationsstörung, eine Lähmungserscheinung oder Taubheitsgefühle. Daneben können auch Beschwerden auftreten, die im Verlauf der Erkrankung langsam zunehmen (zum Beispiel koordinative Schwierigkeiten, Gangstörung, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit).

In den überwiegenden Fällen ist in den ersten Krankheitsjahren eine schubförmige Verlaufsform zu beobachten (schubförmige Multiple Sklerose), ein geringerer Anteil der Patient:innen zeigt eine allmählich sich entwickelnde Multiple Sklerose, eine sogenannte chronisch progrediente Form.

Die Diagnosestellung erfolgt durch eine ausführliche klinische Untersuchung sowie durch apparative Zusatzuntersuchungen (Hirn MRI, MRI der Wirbelsäule, ausführliche laborchemische Untersuchung, Nervenwasser-Untersuchung; in einigen Fällen ist auch eine elektrophysiologische Untersuchung mit Messung der Nervenleit­geschwindigkeiten (ENG, EP) u.a. zur Abgrenzung von anderen Erkrankungen sinnvoll). Bei Konzentrationsstörungen oder bei anderen kognitiven Beschwerden ist eine ergänzende neuropsychologische Untersuchung sinnvoll.

Es gibt verschiedene Therapien, die helfen können, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern. Dazu gehört eine individualisierte Immuntherapie. Ein frühzeitiger Therapiebeginn ist hier entscheidend, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Daneben können die einzelnen Krankheitsschübe mit einer vorübergehenden Schubtherapie behandelt werden. Neben der medikamentösen Therapie der Multiplen Sklerose ist eine regelmässige Beurteilung und Anpassung der nicht medikamentösen Therapiemassnahmen (beispielsweise einer Physiotherapie, einer Ergotherapie, einer Hippotherapie etc.) Gegenstand der neurologischen Konsultation.

Myasthenia gravis

Die Myasthenia gravis ist eine eher seltene und nicht erbliche Krankheit, die zu den sogenannten Autoimmunkrankheiten gezählt wird, d.h. das körpereigene Abwehrsystem zeigt eine Funktionsstörung, die im Falle der Myasthenie mit einer beeinträchtigten Impulsübertragung vom Nerv auf den Muskel einhergeht. Dadurch entsteht eine Muskelschwäche, die charakteristischerweise bei körperlicher Belastung zunimmt und sich in Ruhe wieder bessern kann. Als typische Zeichen treten beispielsweise Lähmungen in den Armen und Beinen auf, es gibt aber auch Formen mit lediglich Einbezug der Augenmuskeln oder der Schluckmuskulatur, was dann zu Doppelbildern, hängenden Augenlidern oder Sprech-/Kau-/Schluck­störungen führen kann.

Die Diagnose stellt sich durch eine ausführliche klinische und elektrophysiologische Untersuchung, sowie Bestimmung von myastheniespezifischen Antikörpern in der Blutuntersuchung. In der Regel ist die Myasthenie gut medikamentös behandelbar, die therapeutischen Möglichkeiten können je nach Ausmass der Erkrankung individuell angepasst werden.

Parkinsonkrankheit

Die Parkinsonkrankheit ist eine chronische fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Neben der Alzheimerkrankheit ist die Parkinsonkrankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung weltweit. Als Leitsymptome treten in unterschiedlicher Ausprägung Störungen des Bewegungsablaufes auf mit einer Verlangsamung (Bradykinese), einer Muskelversteifung (Rigor), in vielen Fällen auch einem Zittern (Tremor). Daneben können auch nicht-motorische Symptome in den Vordergrund treten, welche sich beispielweise als Schlafstörungen, als geistige Störungen, in Form von Stimmungsschwankungen oder einer chronischen Verstopfung zeigen können.

Die Parkinsonkrankheit hat somit viele Gesichter und die Krankheitszeichen sind von Patient:in zu Patient:in unterschiedlich. Entsprechend lassen sich verschiedene Formen der Krankheit unterscheiden und die klassische Parkinsonkrankheit (Morbus Parkinson) kann den weiteren Formen (den sogenannten atypischen Parkinsonsyndromen) gegenübergestellt werden.

Die Diagnose basiert einerseits auf einer gründlichen neurologischen Untersuchung sowie auf Zusatzuntersuchungen (Hirn-MRI, Blutuntersuchung, gegebenenfalls nuklearmedizinische Untersuchungen). Therapeutisch kommen spezifische und individuell angepasste Medikamente zum Einsatz. In speziellen Fällen kann ein hirnchirurgischer Eingriff (tiefe Hirnstimulation) in Betracht gezogen werden. Zudem sind therapeutische Massnahmen wie z.B. eine regelmässige Physiotherapie wichtig, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

Restless Legs Syndrom

Das Restless Legs-Syndrom (Syndrom der ruhelosen Beine) ist häufig (10/100 Menschen betroffen, eine Häufung mit zunehmendem Alter ist bekannt) und zeichnet sich durch eine Kombination folgender Beschwerden aus: Die betroffenen Patient:innen verspüren einen unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen, eine Zunahme der Symptome im Tagesverlauf gegen Abend oder in die zweite Tageshälfte, eine deutliche Besserung der Beschwerden durch Bewegung und in der Regel ein positives Ansprechen auf bestimmte Medikamente (dopaminhaltige Medikamente). Häufig resultiert die Erkrankung in einer relevanten Schlafstörung, sodass auch Tagesbeschwerden wie eine Müdigkeit, eine Abgeschlagenheit oder eine eingeschränkte Belastbarkeit im Tagesverlauf Zuweisungsgrund für eine neurologische Konsultation sein können.

Ein Restless Legs-Syndrom kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine primäre (idiopathische) Form wird einer sekundären Form gegenübergestellt. Häufig findet sich die primäre Form im jüngeren Alter, in diesen Fällen kann in bis zu 50 % eine erbliche (genetische) Komponente eine Rolle spielen. Die sekundäre Form des Restless Legs-Syndrom kann mit zunehmendem Lebensalter beobachtet werden und ist dann nicht selten auch Ausdruck einer anderweitigen medizinischen Problematik (beispielsweise einer Niereninsuffizienz). Ein möglicher Zusammenhang des Restless Legs-Syndrom mit einem Eisenmangel ist bekannt, sodass die Zufuhr von Eisen oft auch therapeutisch sinnvoll sein kann.

In der Regel wird neben einer ausführlichen klinischen und ggf. auch elektrophysiologischen Untersuchung auch eine Blutuntersuchung durchgeführt, um bspw. die Eisenwerte und die Nierenfunktion zu kontrollieren. Die Diagnose lässt sich meist schon im ausführlichen Gespräch mit den Betroffenen vermuten, bestätigen kann man die Diagnose mit schlafmedizinischen Untersuchungen (mit einer Messung der Beinbewegungen nachts), was jedoch nicht routinemässig notwendig ist. Eine Zuweisung zu einer schlafmedizinischen Abklärung kann bei Bedarf evaluiert werden. Therapeutisch helfen spezifische Medikamente. Unter anderen kommen auch dopaminerge Medikamente (Levodopa, Dopaminagonisten) zum Einsatz.

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein häufiges Phänomen und es ist davon auszugehen, dass ca. 30 % der Bevölkerung an einer behandlungsbedürftigen Schlafstörung leidet. Man unterscheidet grob Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen. Neben der Schlafstörung an sich können auch Symptome im Tagesverlauf auftreten, beispielsweise eine Müdigkeit, eine erhöhte Einschlafneigung während des Tages oder im Tagesverlauf auftretende Symptome.

Als Ursache von Schlafstörungen können körperliche oder psychische Faktoren eine Rolle spielen. Die drei häufigsten Schlafstörungen sind nächtliche Atemstörungen (Schlafapnoesyndrom), eine nächtliche Bewegungsstörung (Restless legs Syndrom) sowie die Insomnie im engeren Sinne. Bei letzterer spielen häufig auch psychische oder seelische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung. Auch im Rahmen von Bewegungsstörungen (beispielsweise der Parkinson-Krankheit) oder Demenzen kann es zu Schlafstörungen kommen.

Eine sorgfältige Befunderhebung (ärztliches Gespräch, neurologische Untersuchung) ist der erste und wichtigste Schritt der Diagnostik, um weitere Zusatzuntersuchungen (beispielsweise Abklärung in einem schlafmedizinischen Zentrum, pneumologische Mitbeurteilung, psychiatrische Mitbeurteilung) abzuwägen und schliesslich eine angemessene Therapie einleiten zu können.

Schlaganfall

Ein Schlaganfall (umschriebene Durchblutungsstörung des Hirnes durch ein Blutgerinnsel oder eine Hirnblutung) ist ein neurologischer Notfall, der einer Akutbehandlung in einer Universitätsklinik oder einem Zentrumsspital bedarf. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall (plötzlich auftretende neurologische Ausfälle wie beispielsweise einer Lähmung oder einer Sprachstörung) sollte eine notfallmässige Vorstellung in einem naheliegenden Spital erfolgen, damit einer Akutversorgung unverzüglich erfolgen kann.

In unserer neurologischen Praxis geht es bei Patient:innen, die einen Schlaganfall erlitten haben, um eine um eine neurologische Standortbestimmung inklusive Beurteilung der Ursachenklärung und des Bedarfes der ambulanten Rehabilitation (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie). Bei berufstätigen Patient:innen stellt sich oft auch die Frage nach der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit.

Schwindel

Schwindel ist ein häufiges Beschwerdenbild, das Menschen jeden Alters betreffen kann, wobei die Häufigkeit von Schwindel mit dem Lebensalter zunimmt. Ursächlich können unterschiedliche Erkrankungen eine Rolle spielen. Schwindel kann auf eine Erkrankung des Gehör- und Gleichgewichtsorgans, des Gehirns sowie – häufig im Alter – des Herz-Kreislaufsystems bzw. der Gefäße oder der Nerven hinweisen. Auch Ängste, psychische Probleme oder Medikamenten Nebenwirkungen spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung von Schwindel. Zu den häufigsten Ursachen gehören gutartiger Lagerungsschwindel (der sogenannte benigne paroxysmale Lagerungsschwindel), die vestibuläre Migräne, Erkrankungen des Innerohrs oder Durchblutungsstörungen und andere chronische Erkrankungen des Gehirns.

Die Diagnose von Schwindel erfordert neben der Erhebung der Beschwerden eine gründliche neurologische Untersuchung, um die genaue Ursache zu identifizieren. Zusätzlich können Gleichgewichtstests, bildgebende Verfahren wie die ein Hirn MRI und eine ergänzende fachärztliche Untersuchung durch HNO Ärzt:innen notwendig sein.

Die Behandlung von Schwindel hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen können spezifische Übungen und eine Physiotherapiehelfen, die Symptome zu lindern. Je nach Ursache des Schwindels können auch Medikamente zur Linderung von Schwindel eingesetzt werden.

Seh­nerven­­entzündung (Optikusneuritis, Retrobulbär­neuritis)

Eine Sehnervenentzündung, auch Optikusneuritis oder Retrobulbärneuritis genannt, ist eine Entzündung des Sehnervs. Diese Entzündung tritt häufig bei jungen Erwachsenen auf. In einigen Fällen kann eine Sehnervenentzündung das erste Zeichen für eine Multiple Sklerose (MS) sein.

Die Symptome einer Sehnervenentzündung entwickeln sich in der Regel innerhalb weniger Tage und betreffen häufig nur ein Auge. Zu den häufigsten Symptomen gehören eine Verschlechterung des Sehvermögens (meist mit einem Schleiersehen), Schmerzen bei Augenbewegungen und eine verminderte Farbwahrnehmung. In einigen Fällen kann es auch zu einem teilweisen oder vollständigen Sehverlust kommen, der sich jedoch oft innerhalb einiger Wochen oder Monate wieder bessern kann.

Die genaue Ursache einer Sehnervenentzündung ist nicht immer bekannt. In den überwiegenden Fällen kann sie Ausdruck einer Autoimmunerkrankung sein, das heisst das körpereigene Abwehrsystem zeigt eine Funktionsstörung, die im Falle der Retrobulbärneuritis mit einer Entzündung des Sehnervs einhergeht.

Die Diagnose einer Sehnervenentzündung stellt sich durch eine gründliche augenärztliche, neurologische und elektrophysiologische Untersuchung (visuell evozierte Potenziale VEP). Eine ergänzende Blutuntersuchung und Untersuchung des Nervenwassers, bildgebende Verfahren mittels Hirn MRI ermöglichen, die Entzündung zu bestätigen und zugrunde liegende Ursachen, wie beispielsweise eine MS, zu identifizieren.

Die Behandlung der Sehnervenentzündung erfolgt in der Regel mit Kortison, um die Entzündung zu reduzieren und die Heilung zu fördern. Bei wiederkehrenden Entzündungen oder einer zugrunde liegenden Erkrankung wie beispielsweise die MS kann eine weitergehende Therapie erforderlich sein.

Wirbelsäulen­erkrankungen

Wirbelsäulenerkrankungen sind häufige Ursachen für Schmerzen und Beschwerden im Rücken- und Nackenbereich. Die Wirbelsäule ist ein komplexes System aus Knochen, Bandscheiben, Muskeln, Nerven und Bändern, das für die Stabilität und Beweglichkeit unseres Körpers sorgt. Erkrankungen der Wirbelsäule können verschiedene Bereiche betreffen und unterschiedliche Beschwerden hervorrufen.

Zu den häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen gehören Bandscheibenvorfälle, eine Einengung des knöchernen Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) sowie weitere degenerative Veränderungen, wie eine Arthrose (Abnutzungserscheinungen der Gelenke). Diese Erkrankungen können zu teilweise ausstrahlenden Rückenschmerzen, Nackenbeschwerden und je nach Ausprägung auch zu neurologischen Beschwerden (Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle) führen.

In unserer neurologischen Praxis in Bern führen wir eine umfassende Diagnostik durch, um die genaue Ursache Ihrer Beschwerden zu ermitteln. Dazu gehören die Erhebung Ihrer Krankengeschichte, eine gründliche körperliche Untersuchung, sowie – je nach Beschwerden und klinischen Auffälligkeiten – eine ergänzende elektrophysiologische Untersuchung (Messung der Nervenleitfähigkeit). Je nach Befund ist eine ergänzende Bildgebung (MRI der Wirbelsäule) notwendig.

Die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen ist individuell und richtet sich nach der Diagnose und dem Schweregrad der Beschwerden. Konservative Massnahmen wie Physiotherapie, eine individualisierte Schmerztherapie und gezielte Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur stehen häufig im Vordergrund. In bestimmten Fällen kann eine operative Behandlung erforderlich sein.